Megara ist die personifizierte Melancholie, ein kalter Schauer, der einem den Rücken runter läuft und sich tief ins Herz setzt, bis es zu einem Eiszapfen gefroren ist. Auf ihr lastet eine Trauer und ein Selbsthass, die beinahe spürbar um sie herum in der Luft liegen, die beinahe zu hören sind, die zu flüstern scheinen und nach Erlösung betteln. Megara ist gefangen in ihrer eigenen Welt, aus Schuldgefühlen und Trauer, die sie an Ort und Stelle halten und ihr die Chance nehmen zu leben.

Ihre düstere Aura, aber auch ihr ganzes Verhalten sorgen dafür, dass die junge Griechin einsam vor sich hinlebt. Oft hat sie einfach das Gefühl, dass sie es nicht wert ist, anderen überhaupt zu nahe zu kommen, geschweige denn, sich ihnen überhaupt in einer Beziehung aufzuzwängen. Sie hat niemals Liebe erfahren und ist mittlerweile auch der Meinung, dass sie keine verdient hat, weshalb Megara beinahe instinktiv vor anderen Menschen zurückschreckt. Ein Großteil ihrer Gefühle ist verkümmert und verwelkt, wie Blumen, die in der falschen Umgebung wachsen sollen und die Luft um sie herum einfach schlecht ist. Es scheint nicht wirklich möglich für sie zu sein, überhaupt noch etwas zu fühlen.

Nur ein minimaler Hoffnungsschimmer, ein kleines Licht in der Dunkelheit besteht noch, auch wenn Megara selbst der Meinung ist, dass diese Hoffnung auf kurz oder lang stirbt und sie damit in ewige Dunkelheit versinkt. Könnte sie nur einmal Vertrauen fassen in jemanden, sich öffnen und vergessen, wie oft sie schon verletzt wurde und nicht darüber nachdenkt, dass sie allein auf der Welt ist, dann könnte es möglich sein, dass sie noch gerettet wird, die Stimmen verklingen und das Licht in ihr wächst. Doch die Uhr tickt und es scheint nicht mehr viel Zeit zu bestehen, bevor Megara wahrlich ein Teil der Unterwelt wird.