Idiya ist ein Farbenspiel. Sie ist das Schimmern der Meeresoberfläche, wenn Sonne auf sie fällt. Sie ist das bunte Riff; das Rot der Korallen, das Gelb der Fische, das Grün der Algen. Sie ist die sanfte, warme Strömung, die gemächlich durch die Felsformationen fließt. Das leichte Blubbern von Luftausstößen Unterwasser. Sie ist aber auch der starke Flossenschlag eines Hais, das Brechen einer Welle und der giftige Stachel eines Rochens. Idiya ist das Meer. In all seinen Farben und Aspekten. Es gibt nichts, dass sie von ihrer Heimat trennt. Dass sie nicht an ihr liebt.

Idiya hatte nie wirklich die Chance sich selbst zu entdecken. Ihr wahres Ich hat sie erst im letzten Jahr richtig entwickelt. Zuvor wurde sie viel zu sehr behütet, viel zu oft zurückgehalten und vor allem wurde sie immer mit Argusaugen beobachtet. Ihre Mutter aber auch ihr Vater waren viel zu bemüht darum, ihre Tochter vor allem zu schützen, das ihr auch nur um entferntesten schaden könnte. Natürlich war Idiya immer lebhaft, immer neugierig und abenteuerlustig, allerdings hat sie nicht die Möglichkeit bekommen, diese ganzen Facetten ihres Wesens richtig auszuleben. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso Idiya viel lieber im Riff umherschwimmt als Zuhause zu sein, wo ihre Mutter sie nur zu Hausarbeit verdonnert oder mit ihrer endlosen Kontrollsucht immer weiter einkesselt. Vielleicht ist das der Grund, wieso Idiya ihre Arbeit so liebt. Wieso sie sich in so viele Geschichten und Märchen flüchtet.

Without Confidence